- tibetische Schrift.
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Die tibetische Schrift wurde angeblich von Thon-mi Sambhota, Minister im ersten tibetanischen Großreich unter dem 33. König Srongtsan Gampo (etwa 620-649), 632 n. Chr. mit 30 Grundbuchstaben nach dem Vorbild der indischen Guptaschrift (indische Schriften) entwickelt. Konsonantenbündel am Anfang, auslautende d, l und s sind nur noch historische Schreibung. Neben der v. a. im Holzblockdruck verwendeten Kapitalschrift (dbu can »mit Kopf«, d. h. mit Deckstrich) gibt es die zahlreiche Kürzel enthaltende Kursivschrift (dbu med »ohne Kopf«) sowie Ornamentalschriften. Ein allgemein verbindliches Umschriftsystem in lateinischen Buchstaben besteht bisher nicht.G. Grönbold: Die Schrift- u. Buchkultur Tibets, in: Claudius C. Müller u. W. Raunig: Der Weg zum Dach der Welt (Innsbruck 1982).
Universal-Lexikon. 2012.